Die orthostatische Dysregulation ist eine Regulationsstörung des Blutdrucks, die bei plötzlichen Haltungsänderungen entstehen kann. Im medizinischen Bereich wird diese Funktionsstörung als Orthostase-Syndrom bezeichnet. Darüber hinaus ist die Dysregulation auch als orthostatische Hypotonie bekannt.
Von dieser Regulationsstörung des Blutdrucks sind viele Menschen betroffen, die vom Liegen oder Sitzen in eine aufrechte Körperposition wechseln. Ursprünglich stammt die Bezeichnung "Orthostase" aus dem Griechischen. Der Begriff kann mit "aufrechter Stand“ übersetzt werden. Medizinisch zählt die orthostatische Dysregulation zur arteriellen Hypotonie. Während das Herz-Kreislaufsystem bei gesunden Menschen auch bei plötzlichen Lagewechseln einwandfrei funktioniert, kommt es aufgrund einer Fehlfunktion zur Orthostase-Reaktion. Die Beschwerden einer orthostatischen Hypotonie äußern sich meist in Form von Herzrasen, Schwindel, Übelkeit und Schwächegefühlen. Sobald sich die Betroffenen hinlegen, hören die Symptome von selbst auf, ohne dass eine Behandlung erforderlich wäre.
Die orthostatische Regulationsstörung wird in drei verschiedene Formen eingeteilt. Neben der sympathikotonen orthostatischen Hypotonie können die asympathikotone orthostatische Hypotonie sowie das posturale orthostatische Tachykardiesyndrom auftreten. Der abrupt einsetzende Blutdruckabfall tritt vor allem nach dem Aufstehen auf. Falls dein Blutdruck niedrig ist, solltest du dir beim Aufstehen aus liegender oder sitzender Position etwas Zeit nehmen. Zu schnelles Aufstehen bewirkt einen Abfluss des Blutes aus der Gehirnregion in Richtung Füße. Das Herz reagiert auf diesen Vorgang, indem es schneller schlägt. Gleichzeitig ziehen sich die Blutgefäße zusammen, wodurch der Blutdruck ansteigt. Deshalb kann dir beim Aufstehen schwindelig werden.
Die orthostatische Dysregulation ist eine Gesundheitsstörung, der ein chronisches Blutdruckproblem zugrunde liegt. Ältere Menschen und Personen mit eingeschränkter Mobilität haben ein erhöhtes Risiko zu stürzen, wenn sie von der orthostatischen Dysregulation betroffen sind. Es gibt allerdings einfache Maßnahmen, die dir dabei helfen können, die orthostatische Hypotonie zu bewältigen. Das Absacken des Blutdrucks lässt sich zwar nicht verhindern, aber du kannst einiges dafür tun, dass es nicht zu Schwindel und anderen Symptomen kommt.
Die Ursache für die Schwindelzustände liegt im Blutzufluss zum Gehirn, der bei einer orthostatischen Dysregulation aufgrund der Sauerstoff-Unterversorgung kurzzeitig gestört ist. Deshalb entsteht das Gefühl, dass dir schwarz vor Augen wird. Es ist durchaus möglich, dass du flimmernde Punkte vor deinen Augen siehst oder das Gefühl hast, dass du gleich in Ohnmacht fällst.
Wenn du einen Beruf ausübst, bei dem du jeden Tag viele Stunden stehen musst, sinkt das Blut durch die natürliche Schwerkraft in die Beine. Dadurch nimmt auch der Blutdruck ein wenig ab. Der Körper versucht, diese Blutdruckschwankung umgehend auszugleichen, indem das Herz schneller schlägt und sich die Blutgefäße der Beine zusammenziehen. Diese Kreislaufreflexe werden durch das vegetative Nervensystem ausgelöst und sind deshalb nicht beeinflussbar. Alle unbewusst ablaufenden Körperfunktionen wie Blutdruck, Herzschlag, Körpertemperatur und Verdauung werden vom vegetativen Nervensystem gesteuert. Die Ursachen für eine orthostatische Dysregualtion sind vielfältig.
Neben der individuellen Veranlagung für diese Form von Kreislauf-Regulierungsstörungen gehören auch hormonelle Verschiebungen wie eine Unterfunktion von Schilddrüse, Hypophysenvorderlappen oder Nebennierenrinde zu den möglichen Risikofaktoren für die orthostatische Dysregulation. Darüber hinaus kann die Störung auch bei Krankheiten des Herzens oder der Blutgefäße auftreten. Deshalb besteht bei Störungen der normalen Herzschlagfolge oder einer Verengung der Aorta immer ein erhöhtes Risiko, dass es zu Kreislauf-Regulierungsstörungen kommt. Weitere Faktoren, die eine orthostatische Dysregulation auslösen oder begünstigen sind beispielsweise Infektionserkrankungen, anhaltender Bewegungsmangel und längere Bettlägerigkeit.
Da es aufgrund von Flüssigkeitsmangel im Körper häufiger zu orthostatischen Reaktionen kommt, solltest du darauf achten, immer genügend zu trinken. Die Einnahme von Medikamenten ist oft mit Nebenwirkungen verbunden. Auch unerwünschte Zusatzwirkungen können zur orthostatischen Dysregulation führen. Falls dir nach der Medikamenteneinnahme schwindlig wird, solltest du dich mit dem behandelnden Arzt in Verbindung setzen. Möglicherweise kann das Arzneimittel gewechselt werden. Die orthostatische Hypotonie tritt vor allem als Nebenwirkung bei der Einnahme von Präparaten gegen Depressionen, Bluthochdruck oder Prostatavergrößerung auf.
Das Orthostase-Syndrom wird durch Symptome wie Schwindel, Benommenheit oder Schwäche geprägt. Manchmal treten bei dieser Störung aufgrund mangelnder Hirndurchblutung auch Verwirrtheitszustände, verschwommenes Sehen oder Ohnmachtsanfälle auf. Selten leiden Betroffene unter Übelkeit, Nacken- oder Brustschmerzen, Atemstörungen oder Kopfschmerzattacken. Dennoch kann die orthostatische Dysregulation deinen Alltag einschränken, falls es bei jedem Aufstehen zu Schwindelattacken kommt. Oft sind orthostatische Störungen nervlich bedingt, sodass die Symptome nur bei körperlichem oder seelischem Stress auftreten.
Da der Blutdruck nach einer üppigen Mahlzeit schneller abfällt, empfiehlt es sich, kleinere Portionen zu verzehren und mehrmals am Tag zu essen. Der Hauptauslöser der orthostatischen Dysregulation ist jedoch ein niedriger Blutdruck. Es ist deshalb sinnvoll, die Blutdruckwerte regelmäßig beim Blutdruck messen zu kontrollieren. Regelmäßige Sport- und Bewegungseinheiten können vor plötzlichem Blutdruckabfall schützen und dazu beitragen, dass der Blutdruck stabil bleibt. Um Kreislaufregulationsstörungen zukünftig zu vermeiden, solltest du auf übermäßigen Nikotin- und Alkoholkonsum verzichten und lieber alkoholfreie Getränke zu dir nehmen. Gesunde Getränke, die den Organismus mit Flüssigkeit versorgen, sind Leitungswasser, Mineralwasser, verdünnte Obstsäfte sowie ungesüßte Tees. Limonaden und Cola-Getränke enthalten viel Zucker und wirken sich ungünstig auf die Flüssigkeitsbilanz aus. Als Folge körperlicher oder geistiger Erschöpfungszustände kommt es häufig zu Regulierungsstörungen des Kreislaufs. Eine gesunde Lebensführung mit ausreichend Sport und Bewegung sowie regelmäßigen Auszeiten ist der beste Schutz vor Regulierungsproblemen des Kreislaufs.
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